Lange musste ich warten oder besser gesagt trainieren bis die Weltmeisterschaften endlich vor der Tür standen. Bereits zwei Wochen vor dem eigentlichen Beginn reisten wir in die Staaten, um uns in Oak Ridge in einem zweiwöchigen Trainingslager den letzten Schliff zu holen. Danach ging es nach Sarasota, wo uns eine super Regattastrecke erwartete.
Am 24. September galt es mit dem Vorlauf zum ersten Mal richtig ernst. Es war schon längere Zeit her, seit dem letzten Kräftemessen am Weltcup Luzern. Umso mehr war ich gespannt, wo ich im Vergleich zu meinen Gegnern stand.
Mit einem Sieg gelang mir ein guter Start in die Regatta und gab mir eine erste Bestätigung bezüglich meiner Form. Mir war jedoch bewusst, dass es erst im Halbfinal so richtig zur Sache gehen würde. Umso glücklicher war ich, dass mir dort ein super Rennen gelang. Ich kam als Zweite knapp hinter der Südafrikanerin und noch vor der Holländerin ins Ziel und qualifizierte mich damit das erste Mal für den Final einer Elite-WM.
Die Freude war gross, doch noch grösser war die Vorfreude auf den Final.
Das ganze Jahr hatte ich mich darauf vorbereitet, hatte versucht mich von Regatta zu Regatta zu steigern und meine Lehren aus den vergangenen Rennen zu ziehen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen um alles zusammen zu bringen und zu zeigen, was ich drauf hatte.
Der Final fand bereits einen Tag nach dem Halbfinal statt. Meine Gegnerinnen kamen aus Schweden, Holland, Südafrika, Irland und Amerika. Es waren alles bekannte Namen und ich wusste, es würde eine enge Sache werden. Genau so war es dann auch.
Bis 1500 lagen alle Boote extrem nahe beieinander. Auch ich war mit dabei und fühlte mich bereit, auf den letzten 500 Metern in den Kampf um die Medaillen einzugreifen.
Die Holländerin und die Südafrikanerin konnten sich dann ein wenig absetzten und ich kämpfte gegen Schweden und Amerika um Bronze. Es war unglaublich hart! Mit einem guten Endspurt konnte ich die Schwedin in Schach halten. Doch auf der anderen Seite sprintete die Amerikanerin los uns zog an uns vorbei. Ich hatte keine Kraft mehr darauf zu reagieren und musste mich mit dem 4. Schluss Rang begnügen.
Der 4. Rang war anfangs hart. Doch nun, mit ein wenig Abstand, bin ich stolz, auf das Erreichte. Ich habe in dieser Saison unglaublich viel gelernt und Fortschritte gemacht und ich bin hungrig auf mehr....